Der Wandel der deutschen Sprache: Lautverschiebung, Nebensilbenabschwächung, Diphthongierung, Monophthongierung und Vokaldehnung
Im Deutschunterricht haben wir das Thema Sprachgeschichte bearbeitet. Ein sehr interessantes Thema war die Lautverschiebung. . Dabei ging es darum, wie sich die Laute der deutschen Sprache im Laufe der Zeit verändert haben. Besonders wichtig war die sogenannte zweite Lautverschiebung. Diese setzte ungefähr 500 n. Chr im Alpenraum ein. Sie führte dazu, dass sich das Hochdeutsche von anderen germanischen Sprachen wie Englisch oder Niederdeutsch unterschied.
Vor allem die Konsonanten /p/, /t/ und /k/ waren von dieser Lautverschiebung betroffen. Ein Beispiel ist das Wort «Pflug». Im Englischen gibt es das ähnliche Wort «plough». Die Veränderung von «plough» zu «Pflug» zeigt, wie sich die Aussprache mit der Zeit entwickelte. Auch das Wort «Zeit» hat sich durch die Lautverschiebung verändert. Im Englischen heisst es «tide», aber im Deutschen wurde das «t» zu einem «z».
Neben der Lautverschiebung haben wir auch die Nebensilbenabschwächung besprochen. Dabei wurden unbetonte Vokale schwächer und zum Teil ganz weggelassen. Ein Beispiel ist das Wort «leiten». Im Althochdeutschen gab es noch viele verschiedene Formen, zum Beispiel «leitis» oder «leitēs». Später wurden die Formen vereinfacht und heute sagen wir einfach «du leitest».
Eine weitere grosse Veränderung in der Sprachentwicklung war die Diphthongierung. Dabei wurden lange Vokale zu Doppellauten. So wurde aus «hûs» das heutige Wort «Haus». Auch aus «mîn» wurde «mein». Diese Veränderungen fanden zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert statt und machten das Neuhochdeutsche zu der Sprache, die wir heute sprechen.
Es gab auch noch die Monophthongierung. Das bedeutet, dass aus zweifachen Lauten einfache Laute wurden. Im Mittelhochdeutschen sagte man noch «liebe» mit einem langen «ie». Heute sprechen wir es als einfachen Vokal aus, also «Liebe».
Die Vokaldehnung war auch eine weitere wichtige Veränderung. Dabei wurden kurze Vokale in Wörtern länger gesprochen. Zum Beispiel wurde aus «nehmen» das heutige Wort «nehmen». Oft wurde in der Schrift ein «h» hinzugefügt, um die Länge des Vokals zu zeigen. In geschlossenen Silben, also wenn ein Wort mit einem Konsonanten endet, blieb der Vokal aber kurz. So wurde aus «nim» das heutige Wort «nimm».
Diese sprachlichen Veränderungen haben das Deutsche stark geprägt. Die Sprache wurde einheitlicher. Auch wenn es heute noch viele Dialekte gibt, hat sich durch diese Entwicklungen eine gemeinsame Hochsprache gebildet. Im Unterricht habe ich es spannend gefunden, wie sehr sich Sprache im Laufe der Zeit verändert. Viele Wörter, die wir täglich benutzen, sind das Ergebnis eines langen Wandels. Das zeigt, dass Sprache nie gleich bleibt, sondern sich immer weiterentwickelt und somit sich auch verändert.
Die Bedeutung von Sprachwandel in unserer Zeit
Die Veränderungen der deutschen Sprache in der Vergangenheit haben mir gezeigt, dass Sprache sich immer weiterentwickelt. Sprachen verändern sich ständig und dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Auch heute erleben wir viele sprachliche Veränderungen. Heute geschieht der Wandel durch Social Media, Globalisierung und Kommunikationen zwischen den Menschen. Besonders die Jugendsprache und englische Wörter, also Anglizismen, haben dabei einen grossen Einfluss.
Viele englische Wörter sind heute ganz normal in unserer Sprache. Wir sagen «chillen» statt «entspannen», «influencen» statt «beeinflussen» oder «streamen» satt «übertragen». Diese Wörter kommen aus dem Internet, der Musik und Filmen. Früher veränderten sich die Laute in der deutschen Sprache, und es wurden auch neue Wörter aus anderen Sprachen übernommen. Das ist auch heute noch der Fall: Die deutsche Sprache übernimmt weiterhin Wörter aus anderen Sprachen und passt sie an.
Jugendliche erfinden oft neue Wörter. Begriffe wie «cringe», «sus» oder «gönnen» verbreiten sich durch Social Media sehr schnell. Oft ändern sich diese Wörter schon nach ein paar Jahren wieder. Früher dauerte Sprachwandel Jahrhunderte, heute geht es durch das Internet viel schneller. Doch der Grund ist derselbe. Menschen wollen sich einfach und verständlich ausdrücken.
Viele Erwachsene beschweren sich über neue Wörter. Doch Sprache hat sich schon immer verändert. Ohne diese Veränderungen würden wir heute noch Althochdeutsch sprechen. Sprache passt sich immer an die Zeit an. Vielleicht klingt unser Deutsch in 500 Jahren ganz anders, genauso wie das Deutsche vor 500 Jahren anders klang.